„Tag der offenen Baustelle“ im Stadtteil-Familien-Zentrum - „Was lange währt, wird endlich gut!“

Mir ist dieser Spruch in den Sinn gekommen, als am letzten Schultag vor den Ferien der „Tag der offenen Baustelle“ - oder „Rohbau-Hocketse“ - begangen wurde! Was haben wir gewartet auf den Abriss der alten baufälligen Gebäude des Paulusgemeindeheims, des Kindergartens und der früheren Pfarrwohnung! Nachdem die Paulusgemeinde offiziell ausgezogen war, kam wegen der Finanzierungsfrage eine Bauverzögerung von über zwei Jahren dazu. Zwar konnte mit der Unterbringung von Flüchtlingsfrauen und -familien, sowie der zeitweiligen Einquartierung des Christofkindergartens eine sinnvolle Zwischennutzung durchgeführt werden, dennoch hat uns als Paulusgemeinde das Fehlen geeigneter Räume in der Nähe unserer Kirche schwer zu schaffen gemacht. Diese Zeit des „Exils“ in der Seestraße, im Melanchthon- und Paul-Gerhardt-Haus scheint langsam aber sicher zu Ende zu gehen. Denn der Rohbau des neuen Stadtteilund Familienzentrums ist fertiggestellt und wir dürfen uns auf die Fertigstellung freuen – vielleicht schon zum neuen Schuljahr 2020/21 oder zum Ende des Jahres 2020.

Gut 150 interessierte Anwohner, Gemeindeglieder und Mitbürger (natürlich nicht nur Männer, sondern auch Frauen und Kinder) ließen sich einladen zum Fest am „Tag der offenen Baustelle“ und konnten sich informieren über die Größe des Gebäudes, die geplanten Innenräume und sich in ihrer Fantasie ausmalen, wie es einmal sein wird, wenn hier Kinder und Jugendliche, Menschen jeden Alters und jeder Herkunft, Christen und Nichtchristen, Einheimische und Fremde ein- und ausgehen.

Frau OB Zull eröffnete kurz nach dem Mittagsläuten das Fest und drückte ihre Freude aus über den Fortschritt des Bauvorhabens. Diakon Wilhelm, Vorstand des Evangelischen Vereins, erläuterte das Konzept des Familienzentrums, in dem auch der viergruppige Kindergarten aus dem Provisorium auf dem Ernst-Wiechert-Platz im Obergeschoss Platz erhält. Bevor Frau BM Soltys den Architekten, Fachplanern und Handwerkern dankte, habe ich darauf hingewiesen, dass es nicht allein auf das Gebäude ankommt, sondern vor allem auf die Menschen, die bereit sind, sich hier einzufinden und die Chance zu nutzen, sich zu begegnen und gemeinsam etwas zu unternehmen. Mit dem Apostel Paulus gesprochen: „Ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem Andern dient!“(Phil 2,4). Davon profitieren letztlich alle drei Kooperationspartner des SFZ – die Stadt Fellbach, der Evangelische Verein und die Evangelische Kirchengemeinde Fellbach.

Der Posaunenchor des CVJM umrahmte die Reden in feierlicher Weise. Dann konnten sich die Gäste an Ständen und Schautafeln informieren und ein deftiges Vesper und Getränke zu sich nehmen. Um 16 Uhr schließlich wurden die Biertischgarnituren abtransportiert und der Bauzaun wieder geschlossen. Nun kann bald die zweite Bauphase beginnen: der Innenausbau. Bis zum Einweihungsfest ist es noch eine Weile: doch das Gesehene macht Appetit auf mehr! Ich freue mich – Sie, liebe Leserin und Leser, hoffentlich auch!

Ihr Pfarrer Pál Gémes